Siedlungsentwicklung in Lichteneiche

Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen und Evakuierten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Wohnraum im Landkreis Bamberg nötig. Vor den Toren Bambergs entstand quasi “auf der grünen Wiese” eine neue Heimat in der Siedlung “Lichteneiche” im Gemeindegebiet Memmelsdorf. Den Kern der Siedlung bildeten Mehrfamilienhäuser für jeweils zwölf Familien.

Der Memmelsdorfer Gemeindeteil Lichteneiche zählt mit seinen 2.100 Einwohnern zu den jüngsten Orten Bayerns. Seine Geschichte reicht ins Jahr 1953 zurück. Der Grund für die Entstehung der Siedlung war die schwierige Wohnungssituation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen und Evakuierten war die Einwohnerzahl im Landkreis Bamberg sprunghaft angestiegen.

Um die akute Wohnungsnot zu lindern, rief das Landratsamt Bamberg 1948 die “Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Bamberg" ins Leben, die GEWOBAU. Diese projektierte den Bau einer größeren Siedlung im Memmelsdorfer Flurteil Lichteneiche. Auf einer Fläche von 18 Hektar entstand ab 1953 ein völlig neuer Gemeindeteil mit mehr als 500 Wohnungen. Die Großwohnanlage galt schon bald als beispielhaft und diente anderen vergleichbaren Siedlungsprojekten als Vorbild. Vor allem die starke Eingrünung und die schon damals autofreien Wohnwege galten als besonders fortschrittlich. 50 bis 60 Quadratmeter Wohnfläche standen den ersten Neubürgern zur Verfügung. Untergebracht waren sie in dreistöckigen Zeilenbauten für jeweils zwölf Familien. 

In den 1960er und 70er Jahren wuchs Lichteneiche beständig an. Neben mehreren Punkthochhäusern entstanden auch Einzel- und Reihenhäuser. Dieses Wachstum erforderte die Schaffung einer funktionierenden Infrastruktur. Neben einer Schule und einem Kindergarten wurden auch zwei Kirchen errichtet. 1960 konnte die evangelische Himmelfahrtskirche des Architekten Wilkhelm Schlegtendal geweiht werden, 1965 folgte die katholische Heilig-Geist-Kirche nach Plänen von Sepp Dietrich. 

 

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